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PRÄSENTATION XII - Alvin Lucier

PRÄSENTATION XII -

Der 1931 geborene Amerikaner Alvin Lucier ist einer der profiliertesten Vertreter der experimentellen Musik. Lucier erforscht in seinen zwischen Performance, Komposition und Wissenschaft angesiedelten Arbeiten akustische Phänomene und deren Wirkung im Raum. In seinem bekanntesten Stück I Am Sitting in a Room (1969) spielt Lucier eine von ihm gesprochene Ton-Aufnahme in einem normalgroßen Raum ab und macht gleichzeitig eine Aufnahme davon. Diese wird wiederum in demselben Raum abgespielt und gleichzeitig aufgenommen. Dieser Vorgang wird so oft wiederholt bis die Stimme der Aufnahme nicht mehr zu verstehen ist, sondern nur noch die vielfach multiplizierte Raum-Akustik hörbar ist.In seinem Stück Music for Solo Performer (1965) nutzt Lucier ein Gerät, das Gehirnwellen verstärkt und in akustische Schwingungen umsetzt. Es gelingt ihm, mit seinen Gehirnwellen die Membranen angeschlossener Lautsprecher so stark in Schwingung zu versetzen, dass er auf ihnen verschiedene Perkussionsinstrumente zum Klingen bringen kann.In seiner Klanginstallation Empty Vessels lässt Lucier mehrere Personen Texte in Hohlkörper, wie etwa ein Fass, eine Vase und ein Straußen-Ei hineinsprechen um ihre Stimmen auf natürlichem Wege zu verzerren und zu verändern. Die künstliche Amplifikation von Stimmen durch elektrische Geräte will Lucier in vielen Arbeiten vermeiden.Zu Luciers Arbeit gehören auch eine Reihe von Kammerstücken und Orchesterwerken, die sich auf eine minimalistische Art mit reinen Klängen beschäftigen. So entwarf er ein Stück, in dem Musiker auf verschiedenen Instrumenten Klänge erzeugen und versuchen allein durch diese Schallwellen im Raum verteilte Snare-Drums zum Klingen zu bringen. In einem anderen Stück versuchen Musiker auf ihren Instrumenten die per Zufall entstehenden Rückkopplungsgeräusche eines Lautsprechers exakt nachzuahmen, was jedoch niemals vollkommen gelingt \„In der Tat haben die Klänge, die ‚sich selbst überlassen bleiben', in Luciers Werk immer eine geheimnisvoll ‚expressive' Qualität gehabt. Manchmal denke ich, dass hier die sprachlose Natur zu uns spricht. Und in den Werken von Alvin Lucier ist in der Tat erkennbar, dass die Natur eine sehr beredte Stimme hat.\“James Tenney http://www.alucier.web.wesleyan.edu Podiumsgespräch/Lecture von und mit Alvin Lucier. Podium: Jan Dvorak, Robert Engelbrecht (Nelly Boyd), Hauke Harder, Dodo Schielein (vamh) 19:30 Uhr Kampnagel, Jarrestraße 20, D-22303 Hamburg Der Eintritt zur Präsentation ist frei. In Zusammenarbeit mit dem klub katarakt Festival auf Kampnagel. Neben dem Vortrag von Alvin Lucier wird die Klanginstallation "Music on a Long Thin Wire" gezeigt (ab 19 Uhr) und um 21 Uhr präsentiert der Nelly Boyd Kreis ein Portraitkonzert des Komponisten. Mehr information: https://www.klubkatarakt.net

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